Was heißt Gemeinschaftliches Wohnen?
Das Wohnangebot umfasst 34 Plätze, davon 21 Einzelzimmer im barocken Herrenhaus des Gutshofes, eine 3er-WG im angrenzenden Pächterhaus sowie 10 weitere Einzelzimmer in Außenwohngruppen der näheren Umgebung. Dadurch kann während der Zeit im Gemeinschaftlichen Wohnen auf Veränderungen der individuellen Selbstständigkeit eingegangen werden. Im Herrenhaus findet eine eher enge Betreuung statt. In den Außenwohngruppen ist große Selbstständigkeit meist die Regel.
Manchmal betrifft eine psychische Beeinträchtigung Menschen so sehr, dass ihre inneren Ressourcen vollständig aufgebraucht sind. Dann fehlt ihnen die Kraft, sich selbstständig um die alltäglichen Anforderungen des Lebens zu kümmern. Das Gemeinschaftliche Wohnen des Gutshof Stötteritz bietet in dieser Zeit unterstützende Begleitung auf dem Weg (zurück) in die Eigenständigkeit.
Im Gemeinschaftlichen Wohnen erfahren Hilfesuchende Struktur und Stabilität. Ziel der Betreuung soll es sein, eine größtmögliche Selbständigkeit zu erlangen bzw. zu erhalten.
Die Selbstständigkeit umfasst unter anderem:
- Aufbau/Erhalt einer Tagesstruktur
- Organisation von Pflichten und Freizeit im Alltag
- Beziehungsaufbau mit Mitmenschen auch außerhalb des Gemeinschaftlichen Wohnens
- Essenversorgung
- Sauberkeit und Hygiene
- berufliche Entwicklung
Dabei hilft ein multiprofessionelles Team von Fachkräften aus den Berufsgruppen Heilerziehungspflege, Ergotherapie und Soziale Arbeit sowie Assistent*innen mit vielfältigen beruflichen Hintergründen.
Das Gemeinschaftliche Wohnen ist eine sozialtherapeutische Wohnform. Sie bietet geschützte Wohnbedingungen und Hilfe bei den vielfältigen Herausforderungen des Lebens. Jede*r Bewohner*in hat, entsprechend ihrer / seiner Beeinträchtigung einen individuellen Betreuungsbedarf. Daher werden Art und Grad der Unterstützung am Einzelfall ausgerichtet.